Lasse Wellander begann in den frühen 60er Jahren als Jugendlicher mit dem Gitarrespielen. Seine erste ABBA-Session fand im Oktober 1974 statt, als Intermezzo No.1 und Crazy World aufgenommen wurden. Später wurde er Hauptgitarrist der Band und tourte mit der Gruppe 1975, 1977, 1979 und 1980. Nach der ABBA-Zeit kann man ihn auf dem Chess-Album, den beiden Gemini-Alben und auch auf dem 1993er Josefin Nilsson-Album Shapes hören. Lasse hatte auch einige Solo-Erfolge, darunter zwei Top-40-Alben Mitte der 1980er Jahre und einen großen Radiohit mit seiner Instrumentalversion des Schachsongs Anthem im Jahr 1992.
Lasse darüber, wie es zur Zusammenarbeit kam:
"Während einer Tournee mit Ted Gärdestad im Jahr 1974 fragten mich Björn & Benny, ob ich an einigen Aufnahmesessions mit ABBA teilnehmen möchte. Sie waren sehr in Teds Karriere involviert und so kamen wir zum ersten Mal in Kontakt. Dies war der Beginn einer langen Zusammenarbeit mit Björn & Benny, mit all den Aufnahmen, den großen Tourneen und später Dingen wie dem Schachprojekt und den Soundtracks zu den Filmen Mamma Mia und Mamma Mia! Here we go again."
Lots of ♥️ and #passion for strong melodies, big #wallofsound like it was 1976-82 #originalsongs #vintage #ABBA influence, but unique! www.groenalund.com
Zitat von Groenalund im Beitrag #1Ist irgendjemand neidisch auf das tolle Foto mit Frida und Agnetha auf der Bühne?
Das hat Lasse bestimmt genossen 😅 War Lasse eigentlich nur beruflich mit Björn, Benny, Frida und Agnetha in Kontakt, oder waren sie privat auch befreundet?
Er war ja auch bei Agnetha's Alben WRAP YOUR ARMS AROUND ME und MY COLOURING BOOK dabei. Und wie schon erwähnt, bei beiden MAMMA MIA Filmen!
Janne Schaffer war in den 1960er Jahren Mitglied verschiedener Popbands, erfolgreich davon waren in dieser Zeit z.B. die Sleepstones. 1968 trat er einer Band namens Grapes of Wrath bei, wo er den Schlagzeuger Ola Brunkert kennen lernte. Zusammen mit dem Bassisten Björn Stolt gründeten sie die Band Opus III. 1970 begann Janne dann als Sessionmusiker zu arbeiten. Sein erster Recording-Job war für den Sänger Björn Skifs, der eine Version von Joni Mitchells "Both Sides Now" aufnahm, und später im selben Jahr spielte er auf Agnethas "Som jag är"-Album.
Da Janne einige Jahre mit Björn und Benny befreundet war, wurde er 1971 eingeladen, bei Sessions für das erste Album des Polar-Künstlers Ted Gärdestad zu spielen, das von Andersson/Ulvaeus produziert wurde. Janne spielte auf "People Need Love" und war ABBAs am häufigsten eingesetzter Gitarrist, bis er Mitte der 1970er Jahre zu sehr mit seiner eigenen Karriere beschäftigt war.
Abgesehen von "The Visitors" hat Janne jedoch zu allen Studioalben von ABBA beigetragen. Einige der bekannteren Songs, die seine Arbeit beinhalten, sind Ring Ring, Waterloo, SOS, Eagle, I Have A Dream, Super Trouper und Under Attack.
Von allen Musikern, die auf den Schallplatten von ABBA auftauchen, ist Janne Schaffer vielleicht derjenige, der selbst den größten Erfolg hat. Sein gleichnamiges Debütalbum von 1973 war sechs Wochen lang auf Platz Eins der schwedischen Charts und er ist einer der angesehensten Musiker Schwedens. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter einen schwedischen Grammis für eines seiner Alben. Er ist Mitglied und Autor der erfolgreichen Electric Banana Band, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Kindern auf spielerische Weise Natur und Umwelt zugänglich zu machen.
Seit 1970 tourt Janne Schaffer und ist bis heute als professionelle Musikerin tätig.
Anmerkung des Übersetzers: (im September 2020 nahm Janne Schaffer mehrere Gitarrensoli für Groenalund´s Debüt-Album "Love Storm" auf. )
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Prima Groenalund, dass du (uns)/mir die Gitarristen "von" Abba näher bringst. Gebe zu ich habe den Thema nicht immer die volle Aufmerksamkeit zu kommen lassen. Gut das ich es jetzt hier lesen darf. Well done...
Hier noch die Übersetzung eines Interviews mit Janne Schaffer, beeindruckend, wer ihm alles über den Weg gelaufen ist! Das Original steht in englisch auf musicradar.com
ABBA´s Langzeit-Gitarrist Janne Schaffer stellt die wichtigsten Platten seiner Karriere vor
Der schwedische Sechssaiten-Magier über die Zusammenarbeit mit Pop-VIPs von Bob Marley bis Toto
Einführung Der schwedische Gitarrist Janne Schaffer hat definitiv einige Geschichten zu erzählen.
Da sind die Millionen und Abermillionen von Alben, die er weltweit mit ABBA verkauft hat. Oder vielleicht die, wo er 1977 in Montreux mit den CBS Jazz All-Stars Jazz-Rock-Geschichte geschrieben hat, neben Größen wie Billy Cobham und Stan Getz. Aber es gibt auch einige weniger bekannte Erfahrungen, die einfach umwerfend sind…
„Mein ganzes Leben ist wie eine Popmusik-Geschichte“, grinst er, dabei sitzt er in einem der schicksten Hotels Londons hinter einer Tasse Kaffee. „Als ich anfing, war meine Band in einer Fernsehsendung. Da war unser Backstage-Raum und dann links von uns waren The Byrds und rechts von uns Jimi Hendrix… wir alle traten in derselben Show auf. Etwas später fingen wir an, die kommenden englischen Gruppen zu unterstützen - 1967 kam eine Band namens Pink Floyd mit dem Frontmann Syd Barrett zum ersten Mal nach Schweden; die mussten unsere Instrumente ausleihen.
„Es war das einzige Mal, dass Syd mit Pink Floyd in Schweden gespielt hat“, nickt er. „Das einzige, woran ich mich erinnere, ist, dass er sehr … bekifft war. Sie spielten die Lieder in ewiger Wiederholung. Als David Gilmour in die Band kam, wurde das ganz anders. Ich war von diesem Konzert enttäuscht, weil sie so high waren.“
Dann boten Schaffer und der amerikanische Sänger Johnny Nash einem jamaikanischen Reggae-Musiker einen Ort zum Schlafen in Stockholm an, während er an einem Film-Soundtrack arbeitete. Der Name des Mannes war Bob Marley, und er schrieb während dieser Zeit den Großteil von „Catch A Fire“ unter dem selben Dach.
Es ist eine Karriere voller Überraschungen, die im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Genres durchquerte – wie zum Beispiel, als der Song des Gitarristen „It’s Never Too Late“ vom amerikanischen Rapper KRS-One für Boogie Down Productions’ „Like A Throttle“ gesampelt wurde. Schaffer führt uns zurück zum Anfang…
„Ich bin mit zwei musikalischen Eltern aufgewachsen – sie haben an der schwedischen Musikakademie studiert“, erklärt er. „Meine Mutter war Klavierlehrerin, die von unserem Elternhaus in der Nähe von Stockholm aus unterrichtete, und mein Vater spielte Geige. Ich hörte viele Schüler kommen und gehen, vielleicht vier oder fünf am Tag. Ich war von Musik umgeben, obwohl sie hauptsächlich klassisch war und ich mich nicht so sehr dafür interessierte.
„Ich begann mit Akustikgitarre und dann änderte sich alles, als ich zur elektrischen Gitarre wechselte – Elvis zu hören war wirklich etwas ganz Besonderes. „Heartbreak Hotel“ war damals im Radio und das war es dann für mich. Ich wechselte den Musikstil und habe es nie bereut!“
Hier wählt die schwedische Legende die 10 Alben aus, die seine Karriere definiert haben…
1. Ted Gärdestad-Undringar (1972) „Dies war eigentlich meine erste Aufnahme und es bedeutet mir sehr viel. Das wurde von Benny Andersson und Björn Ulvaeus von ABBA produziert und hätte fast dazu beigetragen, diese Band zu gründen! Ich bekam einen Anruf von einem Typen, der nach schwedischem Talent suchte, da ich auf einigen Hit-Platten gespielt hatte…
„Wir haben dieses Album aufgenommen, dessen Titel auf Englisch ‚Wonderings‘ bedeutet, und es ging einfach weiter. Bald traf ich auf Agnetha Fältskog, die brillant klang, mit etwas mehr Jazz-Feeling. Sie alle kamen aus vier verschiedenen Hintergründen, aber zusammen als ABBA waren sie wirklich großartig.“
2. Janne Schaffer - Janne Schaffer (1973) „Das wurde in Schweden Gold! Ich habe als Sessionmusiker angefangen, obwohl ich nie Musik studiert habe, aber mit meiner Mutter als Klavierlehrerin kannte ich die Obertöne irgendwie. Ich habe viele professionelle Sessions gemacht, aber was meine eigene Musik betrifft, war dies mein erster Versuch.
„Und es erreichte Platz eins der Charts, obwohl es überhaupt nicht sehr kommerziell klang. Dann ging es mehr um die Musik, die ich gespielt habe – mit mehr Fusion und experimentellen Einflüssen. „Aber ich muss betonen, dass ich nie mit ABBA auf Tour gegangen bin, denn 1973 hatte ich dieses Album so gut gemacht. Irgendwann war ich die Nummer eins und ABBA war sieben! Ich wollte immer als Session-Musiker weitermachen, genauso wie als Solo-Künstler…“
3. ABBA-Waterloo (1974) „Ich habe ein bisschen beim Arrangement des Songs geholfen, was fantastisch war. Ich sah, wie das Ganze begann und wuchs und wusste sofort, dass es etwas Besonderes werden würde.
„Die meiste Musik wurde im Studio arrangiert. Es gab eine Melodie, wir haben uns hingesetzt und sie gespielt, und dann hat jemand sich ein Intro einfallen lassen. Das haben wir bei ein paar Songs so gemacht, die wir einfach im Studio erfunden haben, z.B. bei Songs wie „King Kong Song“, „He Is Your Brother“, „Waterloo“, „If It Wasn't For The Nights“, „As Good As New“. Einige davon waren komplett arrangiert, und ich habe gespielt, was vorgeschrieben war.
„Sie waren sehr professionell und sehr nett, aber es gab manchmal noch keine Texte für einige der Songs. Wir kannten Waterloo nicht als Waterloo, als wir den Song aufgenommen haben – er hatte einen anderen Titel. Danach kamen später erst die Texte.
„Eigentlich gibt es ein großartiges Buch darüber, wer an welchem Tag welche Melodien gespielt hat. Ich habe auf den allerletzten ABBA-Tracks gespielt, das waren Cassandra und Under Attack. Insgesamt waren es 98 Songs und ich habe auf ungefähr 50 gespielt. Rückblickend haben wir über 380 Millionen Platten verkauft und ich bin auf über der Hälfte, was ziemlich cool ist!“
4. CBS Jazz All-Stars - Montreux Summit Volume 1 (1977) „Dies ist ein Live-Album beim berühmten Montreux Festival mit Billy Cobham am Schlagzeug, Alphonso Johnson von Weather Report am Bass, Bobby James an den Keyboards, Maynard Ferguson an der Trompete, Stan Getz am Saxophon, mir und Steve Khan an der Gitarre…
"Es war ein ziemliches Line-up und wäre auch meine Eintrittskarte für Aufnahmen in den Staaten."
5. Janne Schaffer - Earmeal (1978) „Ich habe das in Hollywood gemacht. Mit mir spielte mein bester Freund Björn J:Son Lindh, einer der größten Musiker und Komponisten aus Schweden.
„Wir und Peter Robinson waren es, die auf Jesus Christ Superstar und in Brand X mit Phil Collins gespielt haben. Dann waren Jeff Porcaro am Schlagzeug, Mike Porcaro am Bass, Joe Porcaro an der Percussion und Steve Porcaro an den Tasten… es war ungefähr zur gleichen Zeit, als diese Jungs Toto gründeten!“
„Jeff hat mir einmal erzählt, dass sie wegen ABBA einen vierbuchstabigen Namen gewählt haben. Ich denke, Steve Lukather ist ein großartiger Gitarrist. Dies ist das Album mit It’s Never Too Late, das von vielen amerikanischen Künstlern gesampelt wurde, darunter KRS-One. Ich habe ihn vor nicht allzu langer Zeit in Stockholm kennengelernt!“
6. Björn J: Sohn Lindh – „Wet Wings“ (1980) „In den 70ern habe ich an meinen eigenen Sachen gearbeitet, aber in den 80ern habe ich mehr Fusion-Sachen gemacht. Dies war einer der größeren Hits.
„Es gab ein Lied namens Sing Louder Little River. Björn spielte Klavier und ich spielte Gitarre – es ist immer noch ein Riesenerfolg. Wir haben es vor dem schwedischen Königshaus gespielt, was uns sehr viel bedeutet hat.“
7. Andreas Vollenweider - dancing with the lion (1989) „Ich war sehr beeindruckt von einem Schweizer Harfenspieler namens Andreas Vollenweider. Ich spiele auf einer seiner Platten, Dancing With The Lions.
„Es wurde in Zürich aufgenommen und mit den Kieser Twins gemacht, die seine Begleitgruppe waren. Es ist sehr gute europäische Musik, denke ich. Es fühlt sich nicht amerikanisch oder englisch an.“
8. The Electric Banana Band - Nu e're djur igen (2000) „In Schweden bin ich auch in einer Band namens The Electric Banana Band, die ursprünglich 1980 gegründet wurde. Wir haben als Kinder angefangen und sind jetzt erwachsene Kinder, haha! Wir haben kürzlich eine Aufführung mit einem Sinfonieorchester gespielt, die für einen Film gefilmt wurde.
„Der Titel dieses Albums bedeutet auf Englisch ‚Now We’re Animals Again‘. und ich würde sagen, die Musik ist sehr am Westcoast-sound orientiert.“
9. Johnny Nash – Want so much to believe OST (1971)
„1971 lernte ich einen amerikanischen Sänger namens Johnny Nash kennen. Er kam nach Schweden, um etwas für einen schwedischen Film mit dem Titel „Want So Much To Believe“ zu drehen, in dem er mitspielte. Es war kein großer Hit, aber er erkannte, dass wir gute Session-Musiker hatten. Wir haben einige Aufnahmen für den Soundtrack gemacht und ein Haus für ihn gemietet. Es war voll mit all diesen schwedischen Freundinnen!
„Einmal tauchte ein Musiker auf, der bleiben musste, und wir fragten uns, wo er denn schlafen könnte. Wir haben eine Matratze in den Keller gelegt und da ist er geblieben… sein Name war Bob Marley. Ich habe tatsächlich mit ihm gespielt. Er war sehr schüchtern und entspannt. In diesem Heizraum schrieb er die Musik für Catch A Fire, die er später im folgenden Jahr in London aufnahm.
„Also habe ich ein bisschen auf diesem Johnny Nash-Album gespielt. Es hat eine gewisse Bedeutung! Einige dieser musikalischen Erfahrungen habe ich auf „Sitting In The Palm Tree“ mit zu ABBA zurückgebracht… dieses entspannte Gefühl.“
10. Lee Hazlewood - A House Safe For Tigers (1975)
„Ich wurde von einem Typen in England angerufen, der fragte, ob ich mich an etwas von einem Album namens „A House Safe For Tigers“ erinnere. Ich hatte noch nie davon gehört, aber es war ein Album mit Lee Hazlewood. Und mir wurde gesagt, dass ich darauf gespielt habe, woran ich mich nicht erinnern konnte. Ich hörte einen Track und dachte: ‚Ja, das bin ich!‘
„Und es ist eines der absolut besten Alben von Lee Hazlewood! Es war ein Track namens Las Vegas auf „A House Safe For Tigers“, auf dem ich gespielt habe. Es war wirklich gut produziert und arrangiert, im Grunde ein langes Gitarrensolo!“
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Janne Schaffer prägt den Sound von Abbas Song "Eagle" wesentlich. Der Song ist voll mit sphärischen Gitarrensounds und die verkörpern gleichsam den fliegenden Adler. Besonders schön zu hören im Outro, wo Janne Tremolos, also schnell sich wiederholende Noten spielt, die im Stereopanorama von rechts nach links fliegen und wieder zurück.
Ein wesentlicher Bestandteil dabei spielt dabei mutmaßlich das Roland Tape Echo, das auf vielen Studiofotografien zu sehen ist. Durch die sich wiederholenden warmen Echos hebt die Gitarre vom Boden ab und beginnt zu fliegen.
Und dann gibt es dieses wunderbare Gitarrensolo von Lasse Wellander in "Our last summer", dort hat er fast vierzig Sekunden Zeit, ein ausladendes, leicht Blues-orientiertes Solo zu spielen. Das hatte auf Abba-Alben leider Seltenheitswert. Ich hätte gern noch viel mehr Solos gehört.
Oftmals haben Gitarren in Abbasongs neben der Standardbegleitung eine wichtige Rolle beim Bauen der Wall of sound. Als Beispiel dazu fällt mir im Übergang von Super-Trouper zwischen Strophe und Refrain das dezente Finger-Picking ein, das der Passage etwas flirrendes und spannungssteigerndes verleiht, bevor der superkompakte Sound des Refrains einschlägt.
Es ist nur ein Detail, aber ich finde das sehr effektiv orchestriert an dieser Stelle (Min. 1:01 bis 1:04, im Hintergrund)
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Das Forum über ABBA, Agnetha Fältskog, Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Anni-Frid Lyngstad und ihre Musik
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18.06.2021 11:35 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2021 11:44)
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