Ich wollte Euch einmal diesen, in meinen Augen gar unverschämten und völlig destruktiven Bericht dieser Frau D. vom Spiegel vorstellen und zur Diskussion hier lassen.
Besagter Dame habe ich mit einer höflichen, allerdings sehr bestimmten Email geantwortet zu der ich nie eine Antwort bekommen habe.
Was sagt Ihr so?

Abba, warum tut ihr mir das an?
Ein Zwischenruf von ( Name von mir entfernt)
Lange Jahrzehnte nach ihrer Weltkarriere will es Abba also noch mal wissen: neues Album, neue Songs. Ich, einst glühender Fan, kann mich so gar nicht darüber freuen.

Abba damals, ganz authentisch: Ist es sinnvoll, Avatare auftreten zu lassen, nur weil man es kann?

Abba damals, ganz authentisch: Ist es sinnvoll, Avatare auftreten zu lassen, nur weil man es kann?
Gehen Sie bitte weiter, es ist nichts Dramatisches passiert. Dass ich eine Sinnkrise habe, weil Abba wieder singen – mehr »First World Problem« geht ja nun wirklich nicht, oder?

Aber da Sie nun schon mal hier sind… Es ist nämlich so:



Es war einmal ein kleines Mädchen (ich), Ende der Siebzigerjahre, das liebte die Band Abba unermesslich. So, wie nur sehr junge Menschen etwas lieben können: anspruchslos, hingebungsvoll, unschuldig. Ich war elf, Opa war gestorben, und er fehlte mir, dann die neue Schule, und was bitte war mit meinem Körper los? Alles veränderte sich, so vieles befremdete mich, und das war ziemlich beängstigend.

Zwei Männer gab es auch, aber die waren wohltuend unwichtig (so schien es mir).
Abba aber waren konstant, ihre Sounds so simpel, groß und tröstlich: eine blonde Frau, eine rothaarige, und diese unfassbare Harmonie ihrer Stimmen. Zwei Männer gab es auch, aber die waren wohltuend unwichtig (so schien es mir); nur zwei harmlose nette Kasper.

Ich hatte damals kaum angefangen, Englisch zu lernen, aber die Abba-Songtexte konnte ich in Windeseile auswendig, sie sitzen bis heute. »The King has lost his crown«, »When I kissed the teacher«, »Eagle«.

Meine Abba-Phase – das mit Postern zugepflasterte Kinderzimmer, das verschleuderte Taschengeld, ausgegeben für Fan-Books und Kassetten – ging vorbei, wie diese Dinge sich eben irgendwann erledigt haben. Mein Musikgeschmack reifte, die Lust auf Komplexeres, Ungeschliffenes stellte sich ein.

Konserviert für die Ewigkeit
Aber, natürlich: Nichts triggert Erinnerungen und Gefühle so stark wie Musik. Was uns früh sehr glücklich machte, dafür bewahren wir uns im besten Fall eine federleichte, nostalgische Zuneigung.

Abba waren zeitlos schön, ihre Stimmen jung und jauchzend, und egal, durch wie viele – meist im Fan-Kernland Australien ihren Ursprung nehmende – Revival-Phasen die Songs gingen: Es gab nie neue. Wann immer ich die Musik nicht als Hintergrundrauschen, sondern hin und wieder bewusst hörte, war ich wieder elf, und die Sorgen der Welt ließen sich wegträllern. Meine Kinderliebe zu Abba schien konserviert für die Ewigkeit.

Und jetzt: das! Abba bringen neue Songs heraus, eine Tour ist angekündigt. Und ich? Bin erschreckt, verwirrt.

Warum schon wieder etwas beleben, das seine Zeit doch hatte? Was abgeschlossen war, perfekt nicht nur in seiner Vollendung, sondern weil es endlich war.

Muss ich von der Abba-Wiedererweckung, wofür mich unerhörterweise niemand um Erlaubnis bat, Kenntnis nehmen? Soll ich das Comeback ignorieren, aus Solidarität zu meinem elfjährigen Selbst, dessen Bedarf an verwirrender Veränderung mehr als gedeckt ist?

Schwieriges Thema mit der Dame vom Spiegel. Ich frage mich, wieso kommt das Elfjährige Mädchen, welchens tief in ihr drin streckt, nicht mit Veränderungen klar. Geht es hier um Abba oder ums Erwachsen werden?

Ich denke da auch an das Thema Fanliebe.... Hier gibt es ja, wie wir wissen, unglaublich viele Ausprägungen und Möglichkeiten. Bei mir ist es so, dass die Musik mich begleitet hat seit 1974 (da war ich 6). Natürlich haben mich auch die vier interressiert, wie sie es auch heute noch tun, nicht nur in künstlerischer Hinsicht, sondern auch ein Stück privat, allerdings mit gewissen Abstand. Für mich hatten die vier ein eigenes Leben, welches ich nur mit Abstand verfolgen konnte, damals durch Bravo, Pop-Rocky, anderen Zeitungen und auch schon mal mit dem Fernsehen. Mir war eigentlich als Kind schon früh klar, dass das Medienbild nicht identisch sein muss mit dem realen Bild. Was öffentlich wurde, wurde oft gezielt gesetzt, auch aus Marketinggründen oder weil sich irgendwelche Schreiberlinge wieder was ausgedacht haben, weil sonst auf der Welt nicht genug los war. Das ist natürlich ein anderes Thema als in dem Spiegelbericht.
Die Frage, die ich mir stelle bei dem 11-jährigen Mädchen? Hat für sie das Leben von Abba aufgehört nach der Trennung? Die Geschichten gingen doch weiter..... Nur halt, dass auf einmal vier einzelne gelebt und geliebt haben und nicht mehr die Gruppe Abba. Wieso dann die Irritation, wenn die vier wieder zusammen kommen? Wo hat sie das Problem?
Für mich ist es, dass wahrscheinlich alle vier so in der Nähe des irgendwann mal kommenden Endes der künsterlischen Arbeit alle noch mal bereit waren, dass fortzusetzen, was damals so vielen Menschen so viel gegeben hat. Ausserdem auch noch mal eine Krönung einer intensiven Freundschaft, die trotz der Trennungen aufgrund der gemeinsamen Erlebnisse weiterhin Bestand hat. Ich sehe es so: Die vier feiern musikalisch noch mal das Leben.... Warum sollen wir nicht dabei sein und mitfeiern. Vielleicht will das ja auch das 11-Jährige Mädchen.... vielleicht sollte sich die Journalistin mal einfach weniger Gedanken machen und einfach mal mehr das Leben geniessen.

Ich hab noch einen Nachgang zu mienem Post, aber keine Rechtfertigung für die Journalistin:

Ich war vor einigen Jahren bei der letzten Tour von Roxette. Damals gab es ähnliche Unkenrufe.... Müssen die wirklich widerkommen? Ich wusste, dass Marie damals schon sehr starke gesundheitliche Probleme hatte und ich hab lange überlegt, ob ich mir Roxette nochmal anschauen möchte oder so in Erinnerung halten möchte, wie ich sie auf der Crash Boom Bang-Tour erlebt habe.... ich war da. In Amsterdam.... das Stadion ausverkauft. Eine enorme Unruhe im Saal. Ich denke, wir hatten alle ähnliche Gedanken. Irgendwann ging das Licht aus und dann wieder an und Marie saß auf einem Hocker, neben ihr Per und die Band.... Es war nicht mehr so wie früher, aber es war besser.... Nicht, weil sie besser gesungen hat.... Nicht weil sie eine irre Bühnenshow abgeliefert hat wie bei dem ersten Konzert.... nein, sie hat mit uns ihre Karriere geteilt, die sie mit Roxette hatte. Das Puplikum hat sie von Anfang bis zum Ende getragen und mitgesungen. Ja, sie hatte Texthänger, wahrscheinlich aufgrund des Hirntumors. Ja, sie hatte nicht mehr die Stimme.... egal. Wir haben ihr Leben gefeiert. Wir haben unser Leben gefeiert.....

Das Leben ist zu kurz, um nur Perfektion und schöne Geschichten zu erwarten. ABBA sind hoffentlich gesund, aber auch sie sind älter geworden. Wir sind es auch. Ich betrachte es als unglaubliches Geschenk, dass sie zurückgekommen sind um mit uns nochmal zu feiern. So sollten wir es sehen, auch mit der Avatar-Show. Was habe ich bezüglich des Themas schon für Äusserungen gehört und gelesen.... Aber fest steht, es wird für einige von uns die Party des Lebens und das ist doch wunderschön.

Die vier haben alle nochmal das gegeben, was Ihnen Spaß gemacht hat: Die gemeinsame Studio-Arbeit. Die stillen, aber bittersüßen Momente wie bei dem Lied I still have faith in you erwähnt, hören wir alle deutlich raus und freuen uns mit den vieren.
So soll es sein.

Prima Einordnung Wolf1968, Danke OneOfUs für das Thema.

Danke ihr Wölfe☺
Wolf 1968 ja da hast du Recht.
Ich habe sie u.a.auch gefragt warum sie die einzelnen Mitglieder und deren Solokarrieren nicht weiter verfolgt hat.
Was du schreibst verstehe ich und auch deine Intensionen.
Für mich war es ein wenig anders, für mich waren die Vier damals wie Familienmitglieder und natürlich hab ich alles verschlungen was in den einschlägigen Zeitschriften zu finden war.
Wichtiger aber waren für mich dir Texte in den Songs .Sie erzählten mir damals wie heute was ich von ABBA wissen wollte.
Diese Dame vom Spiegel hat dann wohl irgendwann aufgehört ABBAFan zu sein, ich bezweifel das sie es jemals war.
Jetzt so zu tun als ob es ein Verbrechen an ihren Erinnerungen von u mit ABBA, sei zeigt mir eigentlich nur das sie ein Problem mit dem Alter hat.
Ich bin jeden Tag aufs Neue von den Liedern geflasht und dankbar das die Vier nochmal Musik gemacht haben.
Für uns
Für Ihre treuen Fans
Und für sich selbst wie du richtig gesagt hast Wolf.
Sie feiern das Leben, sie feiern sich.
Das ist so großartig
Ich feier mit👍💞🥳

"Sie"(diese Dame) schaut einfach nicht über ihren Tellerrand hinaus.

Zitat von OneOfUs im Beitrag #5

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Diese Dame vom Spiegel hat dann wohl irgendwann aufgehört ABBAFan zu sein, ich bezweifel das sie es jemals war.

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Zitat von OneOfUs im Beitrag #5

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Ich bin jeden Tag aufs Neue von den Liedern geflasht und dankbar das die Vier nochmal Musik gemacht haben.
Für uns

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Ich habe die "Aussage" der wehrten Frau D vor Tagen gelesen und war gelinde gesagt ein wenig sauer.
Ich war nicht sauer, weil sie so denkt, wie sie denkt, ich war sauer darüber, daß ein vollkommen subjektiv geschriebener Bericht in einem Magazin abgedruckt wird, in welchem eigentlich objektiv betrachtete Berichte stehen sollten...👎

Danke OneOfUs für's Einstellen dieses Berichtes, das ich gerne Ingnorieren würde, wenn man sich nicht darüber so ärgert!
Sie scheint ja in unserem Alter zu sein. Der Unterschied zu Mir ist, dass ABBA bei mir nie Out waren. Ich habe alles weiter verfolgt. Hab, meist zeitnah, immer mitbekommen, wenn sie einzeln ein Soloprojekt veröffentlichten.
Und das ist auch ein Unterschied. Auch die Soloprojekte haben mich interessiert und fand es toll, das es nach der Einleitung zur Pause, es trotzdem weiterging.
Diese Frau D. hat sich wohl für die Solokarrieren überhaupt nicht interessiert, wenn sie es überhaupt weiß.
Alle solche Schreiberlinge erzählen oft Unwahres, wenn es um die Soloprojekte geht. Wissen meist überhaupt nichts darüber. Auch was Agnetha und Frida Vor und Nach ABBA geleistet haben, wird kaum bis gar nichts geschrieben.
Merkt man auch ganz deutlich bei diesen Dokus. Finde ich echt beschämend.
Sowas sollten wir als Fans mal zusammenstellen, den Zuschauern würden die Augen aufgehen und nach noch mehr von ABBA lechzen.

Aber diese Frau D. wollte einfach so besonders klug was schreiben und fällt, meiner Ansicht nach, komplett bei allen ABBA Fans durch.
Ich vermute sehr stark, daß sie viel negative Post bekommen hat und sich immer noch nicht im klaren ist, warum!
Für mich, kein Fan, sondern schlechte, nicht neutraler Bericht von einem "ach bin ich klug" Schreiberling.

Das sie nicht mal antwortet, echt schwach.

Wolf, Wolf, Min Vän und OneOfUs, ihr schreibt absolut das, was auch ich u.a. denke.