Nochmal kurz zum Technik/Produzenten-Thema. Ein guter Produzent muss immer auch Musiker sein, bzw. einen musikalischen Zugang zur Technik haben, sonst ist es sinnlos. Ein Großteil der unbeseelten, aber perfekt aufgeräumten Chartsmusik im Radio hat damit zu tun, dass es eben keinen Produzenten im klassischen Sinne mehr gibt, sondern nur einen Musiker, der fertige Klänge am Rechner aus einem Menü auswählt. Das muss nicht zwangsweise zu schlechten Ergebnissen führen, kreatives Arbeiten ist auch so möglich. Wenn man aber als junger Musiker nie etwas anderes als den PC gesehen hat, fehlt die sinnliche Erfahrung. Der echte Umgang mit Instrumenten und Studiotechnik. Es fehlt die Rückmeldung durch Materie, die andere kreative Prozesse freisetzen kann, als die fortwährende Abstraktion eines Studios im Rechner. Ich habe zum Glück den Absprung aus dem Rechner geschafft und habe das vorher als kreative Sackgasse empfunden. Ich sitze beim Mischen immer noch genug am Rechner, empfinde es aber als belebend zwischendurch aufzustehen, um echte Instrumenten durch echte Mikrofone, die ich selbst aufbauen muss, aufzunehmen, am besten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Musikern, denn auch die Kommunikation zwischen kreativen Menschen führt zu anderen Ergebnissen, als das Immer-alleine-Arbeiten.
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Mich macht das total neugierig. Wäre echt interessant das einmal komplett zu erleben. Ich werde Benny einmal anrufen, wenn er an der nächsten ABBA Platte werkelt, ob ich da mal dabei sein kann. 😃
Ihr schreibt immer, daß euch Micke Tretow fehlt und was an den Songs anders ist oder besser sein könnte.
Für mich sind es wunderschöne Lieder, die ABBA nach 40 Jahren veröffentlicht haben. Und ihnen ging es nicht um Perfektionismus oder ganz nach Oben in die Charts zu kommen. Da sind 4 Menschen, die nach so einer langen Pause wieder Lust hatten, zusammen ins Studio zu gehen. Sie hatten Spass, sie konnten es noch und sie taten es.
Pop Perfektion ist für mich, wenn ich spüre, daß sie bei dem, was am Ende dabei rauskam, den Fun hatten. Manchmal kann Perfektionismus auch überspannt werden und zuviel von manchem geben.
Ich hätte mich gefreut, wenn Micke dabei gewesen wäre. Das war wohl nicht möglich. Ich hoffe, ihm geht es gut und kann die neuen ABBA Songs genießen und verstehen.
Ich hätte da einmal eine Frage an dich Angeleyes - aber natürlich auch an alle Anderen, die etwas dazu sagen wollen/können/wünschen/müssen.
Glaubt ihr wirklich, das ABBA dieses Album nur gemacht haben, weil sie Spaß daran hatten, nach fast 40 Jahren noch einmal gemeinsam zu musizieren? Das sie es nicht perfekt machen wollten? Wobei man sich sicher darüber streiten kann, was das ist und jeder das wohl auch anders sieht. Glaubt ihr wirklich, sie haben nicht auf die Charts geschaut?
ZitatPop Perfektion ist für mich, wenn ich spüre, daß sie bei dem, was am Ende dabei rauskam, den Fun hatten.
Das würde ich sofort unterschreiben und das ist dieses Album auch. Aber das vorher finde ich etwas sehr idealisiert. Sicherlich hatten sie Spaß daran und sicherlich haben sie, vielleicht auch mit diesem Album, Frieden miteinander geschlossen. Aber ein Album mit der Absicht herausbringen, viel Mühe geben wir uns nicht, ist ja nur aus Fun? Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Genau so, dass sie nicht auf die Charts geschaut haben. Natürlich kann man vorher, egal wie viel Mühe man sich gibt, wie gut man selbst glaubt, nicht sagen, das wird ein Erfolg. Aber gehofft haben sie es doch bestimmt.
Zitat Angeleyes: "Ihr schreibt immer, daß euch Micke Tretow fehlt und was an den Songs anders ist oder besser sein könnte.
Für mich sind es wunderschöne Lieder, die ABBA nach 40 Jahren veröffentlicht haben. Und ihnen ging es nicht um Perfektionismus oder ganz nach Oben in die Charts zu kommen. Da sind 4 Menschen, die nach so einer langen Pause wieder Lust hatten, zusammen ins Studio zu gehen. Sie hatten Spass, sie konnten es noch und sie taten es.
Pop Perfektion ist für mich, wenn ich spüre, daß sie bei dem, was am Ende dabei rauskam, den Fun hatten. Manchmal kann Perfektionismus auch überspannt werden und zuviel von manchem geben.
Ich hätte mich gefreut, wenn Micke dabei gewesen wäre. Das war wohl nicht möglich. Ich hoffe, ihm geht es gut und kann die neuen ABBA Songs genießen und verstehen"
Für mich ist es kein Widerspruch, wenn man bei dem Album Mike vermisst oder eine Stelle nicht optimal findet, aber trotzdem das Album großartig finden kann. Ich denke, wir sind uns bestimmt einig, dass es wunderschöne Lieder sind, die perfekt eingesungen sind. Die Freude an dem Album ist bei mir riesig und es läuft rauf und runter. Wenn mal was kritisiert wird, dann obwohl wir wissen, dass das Album auf einem ganz hohem Niveau ist. Von der Aufnahmetechnik her gibt es aber schon einige Momente, wo ich dann halt den Mike vermisse, weil Bernhard Löhr in einigen Bereichen sparsamer gearbeitet hat, nicht schlechter, aber halt nicht so wie Mike. Ich finde, man kann auch durchaus mal über einen Text stolpern, dem man nicht ganz so mag wie die anderen, weil es ein sehr schwieriges Thema ist, wie bei I can be that woman, ohne dass man vergisst, dass die Komposition weltklasse ist und Agnetha es wunderbar gesungen hat. Es gibt auch bei den anderen Alben schon mal stellen, wo ich ich persönlich vielleicht einen Punkt anders gemacht hätte. Das schmählert dann aber nicht die Annerkennung an die Gesamtleisutng.
Ich finde, gerade in einem Forum wie diesem hier ist doch der Austausch darüber auch sehr interessant. Es geht ja auch um persönliche Empfindungen, die ja bei jedem von uns anders sind.
Mungolf, ich denke, der Spaß an der gemeinsamen Arbeit war der Schlüssel zu dem Album. Wenn nicht alle vier es so empfunden hätten, dann wären wahrscheinlich nur die ersten beiden Lieder rausgekommen. Ich empfinde es jedenfalls so, dass man den Spaß auch deutlich raushört. Beweisen müssen die vier nichts mehr, um Geld geht es sicherlich auch nicht und für das Marketing der Abbatare hätten auch zwei Lieder gereicht, um es erfolgreich zu machen. Der Rest ist halt vier mal Liebe zur Kreativität. Möglichst perfekt zu arbeiten ist wahrscheinlich der Anspruch von allen vieren, das ist Teil der Kreativität.
Ich glaube, da kam schon mehr zusammen. Diese Zusammentreffen im Jahre 2016. Erst im Januar zur Mamma Mia The Party Eröffnung. Das erste Mal, alle Vier wieder zusammen auf einem Event. Das gab es schon viele lange Jahre nicht mehr. Dann im Juni zum 50jährigen Jubiläum von Björn und Benny, wo natürlich Agnetha und Frida auch dabei waren und zur Überraschung Aller und im besonderen für Björn und Benny sangen Agnetha und Frida "THE WAY OLD FRIRNDS DO"!
Da kamen bestimmt viele Erinnerungen wieder hoch und man schwelgte im Vergangenen!
Als dann die Pläne zu den ABBAtaren konkrete Formen annahmen, war es wohl logisch zu überlegen, auch 1 - 2 Songs dafür aufzunehmen. Agnetha und Frida waren sofort bereit da mitzuwirken und trotz der vielen anstrengenden Arbeit, hatten sie Freude daran. So grosse Freude, das, ich glaube es war Benny, meinte, wir könnten auch gleich ein Album machen. Gerade von Benny, der ein Comeback rigoros ausschloss, sogar sagte, ABBA ist Vergangenheit. Ich möchte nicht wissen, was da Hinter den Kulissen abging. Alle hatten schon immer Spass im Studio und das war heut wieder so. Charts Platzierungen waren da zweitrangig. Natürlich schielen sie jetzt schon drauf und freuen sich sehr darüber, aber ich glaube nicht, daß das der Ausschlag war, ein Album zu machen. Sie müssen sich nichts mehr beweisen und haben auch Songs geschrieben, die Ihnen gefallen und sehr persönlich sind. Das Album erzählt ja viel aus Vergangenem und wie sie sich fühlen und freuen, wie sie sich verstehen. Nach so langer Zeit. Das mit der Promotion und das das Benny und Björn übernehmen, hat bestimmt mehrere Gründe.
Zum einen, wollen Agnetha und Frida den Hype um ABBA nicht noch größer machen, wenn sie überall zu Viert auftreten. Es soll ja eigentlich um die ABBAtare gehen, denen soll der Hype gelten. Dann glaube ich aber auch, das durch Frida's OP(s) ihr Gesundheitszustand noch nicht optimal ist (sieht man bei einem kurzen Ausschnitt im Studio) und sie sich nicht zuviel zumuten möchte. Und Agnetha unterstützt dies, da sie sowieso nicht zuviel im Rampenlicht stehen möchte.
Es kann gut sein, daß sie irgendwann, irgendwo, ganz spontan zu Viert auftauchen.
Das Chartschielen, da sind Benny und Björn die, die schauen und Agnetha und Frida freut es sicher auch, aber ob es noch so wichtig wie vor 40 Jahren ist?! Es ist natürlich einfach genial, wenn man Ed Sheeran oder Helene Fischer und noch manch anderen grossen Star zeigt, das ABBA es noch können. Uns alle in dem Bann ziehen.
Ja Wolf, das Album gefällt mir auch sehr gut und es ist sehr gut gemacht. Ohne Zweifel. Das man immer etwas anders machen könnte - ich fast nicht, aber ich habe auch keine Ahnung davon. Ich habe noch nie so ein Studio von innen gesehen und mein theoretisches Musikwissen - ja, das ist schon lange vor seinem Erscheinen verschwunden gewesen.
Und ja, wie schon Angeleyes geschrieben hat, der Spaß an der gemeinsamen Arbeit ist sicherlich der Schlüssel nicht nur für das Album, sondern letztendlich auch für den Erfolg. Der kurze Abriss der Entstehung - ich gebe dir Recht Angeleyes, das ist über die letzten Jahre langsam wieder gewachsen und gipfelte dann in dem neuen, wunderschönen Album. Und das spürt man. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das irgend ein Künstler ein neues Album produziert und sich dabei denkt - eigentlich egal, Hauptsache es hat mir Spaß gemacht. So viele Platten haben sie nun auch nicht herausgebracht, dass es Alltag für sie war. Insofern glaube ich schon, dass da mehr dahinter steckt. Aber ich gebe dir natürlich Recht, die gemeinsame Arbeit wird die Triebfeder gewesen sein.
In einem Punkt würde ich dir allerdings noch widersprechen wollen Angeleyes. Es wird hier immer wieder gesagt, sie müssen Niemanden mehr etwas beweisen. Das stimmt. Aber mal ganz ehrlich, haben sie das Album nicht gemacht, um es Allen zu beweisen?
Ich kann und will jetzt nicht für Angeleyes antworten, aber ich geb jetzt trotzdem meinem Senf dazu. Ich glaube schon, dass Benny und Björn und vielleicht auch Agnetha und Frida durchaus auf die Charts schauen, aber beweisen wollen sie zumindest aus meiner Sicht bestimmt nichts mehr. Sie haben doch schon der Welt gezeigt, dass sie Pop auf allerhöchsten Niveau können. Wenn es was zu beweisen gäbe, dann hätte Benny in den letzten dreißig Jahren für den internationalen Markt gearbeitet, anstatt schwedischen Folk zu machen und auch Agnetha und Frida hätten durchaus mit anderem Produzenten und Komponisten noch weiter kommen können, aber sie haben die Musik gemacht, die ihrer Kreativität und Ihrer selbst entsprach und das auf sehr hohem Niveau, aber halt in erster Linie nicht kommerziell. Ich denke, wir Fans lieben ja gerade deswegen so die Musik, weil sie so nah an denen dran ist, losgelöst vom aktuellem Mainstream.
Du musst ja nicht für Angeleyes antworten Wolf. Ich glaube sie ist tough genug das selbst zu tun, wenn sie möchte. Und ich glaube, sie weiß ihre Meinung hier gut kund zu tun und auch zu vertreten. Aber Senf ist immer gut, also ich mag ihn jedenfalls. Ich bin kein Künstler, aber wenn ich so ein Projekt mache, das ist ja nicht in einer Stunde erledigt, dann will ich doch da auch eine Gegenleistung erhalten. Und eine Möglichkeit sind unter anderem Chartplazierungen. Natürlich würde ich auch vorher sagen, dass mir das nicht so wichtig ist, ich nichts mehr beweisen muss - aber funktionieren wir Menschen wirklich so? Sagt ein Chirurg nach 25 Jahren Dienstzeit, ich muss mir nichts mehr beweisen, ich weiß, was ich kann und verhaut dann eine OP? Sagt ein Pilot, ich habe jetzt über 3000 Landungen gut gemacht, jetzt kann ich mal eine verhauen. Ich habe doch Tausenden bewiesen, dass ich es kann? Für mich ist das ein Schutz, falls es daneben geht und dieses Risiko bestand ja durchaus. Und das verstehe ich auch vollkommen, würde ich an ihrer Stelle genau so machen.
Noch ein Wort zu Benny - er ist in der einzigartigen Lage, dass zu machen, was er möchte. Aber ich glaube schon, er wollte es allen beweisen, dass er es noch kann.
Und das kann er. Und die anderen drei auch. Und zusammen UNSCHLAGBAR. Beweisen müssen sie sich wirklich nichts. Hinter ihnen oder besser in ihnen( do I have it in me?)steckt ein Drang. Dieser Drang ZUSAMMEN Musik zu machen. Es läuft Hand in Hand, ein Blick reicht, ein Nicken, Spontanität, Vertrauen....man ist aufeinander eingespielt weiss was der andere denkt.... Ich glaube auch 2016 haben Frida u Agnetha mit ihrem spontanen Auftritt für B&B einen Funken erzeugt der den Wunsch nach mehr entflammt hat. Dann ging alles von allein. Der Traum wurde war Was haben wir gewünscht gehofft u gesehnt
Und jetzt? Da hört man folgendes:
Gutes Album... Ich bin etwas enttäuscht.... Schöne Musik.... Ja gefällt mir.... Ok ganz gut.... Mir fehlt Mike.... 😳 Sorry Leute mir fehlt HIER mir die Euphorie! Geht's denn noch? Ich vermisse nichts u niemanden denn die 4 wichtigsten sind da.
HERE WE GO AGAIN! HIER SIND ABBA! HAMMERMUCKE! ZUM HEULEN SCHÖN! FREUDE ÜBER FREUDE! Ich bin dankbar und JEDES Lied Ist ein weiterer Schatz in meinem ABBA Leben...Ohr ...Herz...Verstand.... Ich bin da nicht zurückhaltend, ich bin überschwänglich glücklich über diese neuen Klänge die mir die ABBA Welt bedeuten. Und die sicher nicht mit halbem Herzen gemacht wurden oder einfach ohne Mühe gemacht wurden. Ich werde mich niemals in die Reihen derer eingliedern die die Lieder bemängeln. Ich FEIERE die neuen Songs Jeden Tag! Danke ABBA ❤
And for now, I'm in my garden Watching clouds sail with the breeze Feeling carefree as I listen To the hum of bumblebees
Das darfst du doch auch OneOfUs, niemand wird dir das verbieten.
Aber es muss doch auch nicht Allen alles gefallen. Auch auf ihren früheren Platten waren, jedenfalls für mich, immer Titel dabei, die mich jetzt nicht unbedingt vom Hocker gerissen haben. Manche haben länger gebraucht, bis sie bei mir richtig einschlugen, andere taten das sofort. Manche wurden irgendwann plötzlich richtig gute Lieder, andere haben sich mit der Zeit totgelaufen. Und wieder andere waren in meiner persönlichen Hitparade immer mit vorn dabei und andere hatten nie wirklich eine Chance.
Das gute an ABBA ist doch gerade ihre Vielfalt, ihre Verwandlung und gleichzeitig ihre Wiedererkennbarkeit. Und da muss es einfach auch mal etwas geben, wo man sagt, Mhmm...
Das du für alle Vier so brennst ist doch wunderschön für dich und auch für uns hier. Immerhin teilst du uns deine Euphorie mit und wir haben Alle etwas davon. Ich finde das interessant und schön. Aber das bist du, andere empfinden es anders - stell dir vor, wir würden alle das gleiche spüren, empfinde und fühlen. Wie langweilig wäre das denn?
Das Forum über ABBA, Agnetha Fältskog, Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Anni-Frid Lyngstad und ihre Musik
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18.11.2021 18:21 (zuletzt bearbeitet: 18.11.2021 19:27)
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